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Semantische Wortbeziehungen werden wichtig

Das ist Google Hummingbird

Mit der Suchmaschinenoptimierung war alles einst so einfach: Nur eine Handvoll Experten wusste genau, wie eine Seite (keyword)-optimiert zu gestalten war und welche Verlinkungen über Webkataloge oder Webseiten sinnvoll waren usw. Doch damit ist sehr einiger Zeit Schluss! Spätestens seitdem Google mit „Hummingbird“ das nächste „Tier“ aus seinem Zoo auf den Algorithmus für Suchmaschinenresultate losgelassen hat, wird immer deutlicher erkennbar, welche Richtungen der Suchmaschinen-Riese in Zukunft einschlagen wird.

Doch zunächst wurden ein paar Flügelschläge zurückgerudert, ganz dem „Hummingbird“ (zu Deutsch Kolibri) entsprechend. Zum 15. Geburtstages (26.09.2013) von Google wurde verkündet, dass der Algorithmus bereits einen Monat zuvor aktiviert wurden war, was selbst den SEO-Experten nicht bekannt war.

Was ändert sich mit Google Hummingbird?

Google Hummingbird ist die vermutlich größte Änderung des Algorithmus seit dem Jahre 2001, da mit der Einführung ein grundsätzlich neuer Algorithmus zum Tragen kommt, dem weitaus mehr Gewichtung zuzurechnen ist im Vergleich zu den vorigen Änderungen oder Updates (z.B. Exact-Match Domain Update) am Ranking-Algorithmus (z.B. Panda oder Penguin). Auf die SERPs hat die Modifizierung der technischen Basis vorerst keinen Einfluss.
Mit Hummingbird lernt Google die Sprache der Internetnutzer zu „verstehen“. Wurden bisher komplexere Suchanfragen (longtail) wörtlich nach wichtigen Begriffen und stopwords (z.B. „in“, „oder“, „und“) ausgewertet, „lernt“ die Suchmaschine nun das Lesen und Interpretieren. So versucht der Algorithmus mehrere Suchanfragen die aufeinander bezogen sind, inhaltlich zu erkennen und die Intention der Suche zu verstehen.
Auch Tippfehler innerhalb komplexer Suchanfragen werden besser erkannt. Was möglicherweise trivial erscheinen mag, zeigt aber mit welchem Aufwand Google Webseitentexte analysiert und gewichtet. Das trifft ebenso auf Suchanfragen mittels gesprochener Sprache (z.B. Sprachsuche in Google Chrome) zu, bei der gesprochene Sätze besser ausgewertet werden. Verständlicherweise noch nicht perfekt, aber langfristig wird es dazu führen, dass die Suchanfragen präziser zum gewünschten Ergebnis führen werden.

Das bedeutet:

Für Webseitenbetreiber und SEO-Agenturen bedeutet dies aber auch, dass sich die Ära rein keyword-optimierter Seiten dem Ende zuneigt. Semantische Wortbeziehungen müssen in Zukunft das Thema ganzeinheitlich erfassen. Genau betrachtet möchte Google damit den Webspam weiter aus den SERPs verbannen, um dem Anspruch der Suchenden gerecht zu werden.

Neben der Konzentration auf „starke Inhalte“, wird es für die Webseitenbetreiber in Zukunft nicht nur relevant sein, sich auf das zu konzentrieren, was die Zielgruppe interessiert, sondern auch mit welchen Worten und Formulierungen diese agiert, um entsprechende Rankings zu erreichen. Dabei kann in drei Kategorien unterschieden werden:

  • Informative Anfragen
    Diese erwarten edukative Inhalte im Stile von Web-Lexika, Biographien oder ähnliches
    Bsp.: „Wie alt ist …“, „Wann geschah …“
  • Anfragen zum Brand
    Hier erwartet der Nutzer den Zugang zu thematischen Informationen zum Brand, Produkt oder Produktnamen
    Bsp.: „Was sind offizielle …“, „Wie lauten Produkte von …“
  • Transaktionsanfragen
    Bei diesen möchte der Nutzer geographische Angaben zum Produkt oder zur Dienstleistung erhalten.
    Bsp.: „Der nächste Shop für …“, „Programmierer aus …“

Um die Relevanz der Anfragen befriedigend abzudecken, werden in Zukunft Synonyme sicherlich eine Rolle spielen, die leicht sinnvoll in die eigenen Inhalte eingebaut werden können. Dies dürfte auch das Lesen der Texte angenehmer gestalten, da diese nicht mehr durch seltsame Redewendungen um keyword-Phrasen zu platzieren beim Lesefluss gestört werden.

Als Folge der Google Hummingbird-Maßnahmen ist der Google Knowledge Graph nun in der Lage Vergleiche anzustellen. Hierfür ist zunächst naheliegend, dass die vergleichenden Anfragen sich im selben Kontext befinden, um entsprechende Attribute vergleichen zu können.

Google Hummingbird im Überblick

  • Änderung der technischen Basis auf denen der Google Suchalgorithmus basiert
  • Die Faktoren der Ranking-Algorithmen (wie z.B. Panda, Penguin oder das EMD-Update) sind mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Suchalgorithmus eingeflossen.
  • Bessere Interpretation komplexer Suchanfragen und Ausgabe der Resultate im Kontext (trifft auch auf die Sprachsuche zu)
  • Die Suchanfrage (Formulierung) muss zur Webseite passen
  • Thematische Vergleiche via Google Knowledge Graph
  • Die Auswirkungen auf die SERPs sind erst so nach und nach zu erwarten

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