Der Google Author Page Rank(ing) kommt

Etwas, was sich in früheren Jahren kaum jemand getraut hat zu denken, wird nun offensichtlich Fakt und knallhartes Bewertungskriterium in Googles Kampf um den Qualitäts-Content: Der Author Page Rank. Was früher also nur der allgemeine Pagerank für die Bewertung einer Webseite hinsichtlich der bekannten Faktoren war, wird nun noch einmal autorenspezifisch vorgenommen.

Damit steigt die Relevanz zum bestimmten Autoren im Bereich des SEO weiter, es werden hierbei die Verknüpfung des Social Graphs mit logischen Links und echten Links bestimmter Autoren vorgenommen. Realisiert wird das ganze unter anderem über den Tag „rel=author“, der in die Bewertungskriterien bei der Zuweisung rücksicht nehmen wird, zusätzlich zu den Faktoren von sozialen Netzwerken via +1, Likes und Shares sowie den klassischen Bewertungskriterien durch Backlinks, der Bounce Rate und der Aufenthaltsdauer von Usern auf bestimmten Inhalten eine höhere Bewertung zu erlangen. Schlüssel dabei wird wohl die Themen-Relevanz der Inhalte in Kumulation mit der Kategorisierung der jeweiligen Autoren und dem vergebenen Author Page Rank sein.

SearchMetrics hat dazu eine Tabelle erstellt, die sich auf eine Million deutschsprachiger Keywords bezieht, die einer Autorenintegration in die Inhalte unterliegt und aus den Werten dieser . Die gesamte Tabelle finden sie hier (http://blog.searchmetrics.com/de/wp-content/uploads/2012/04/Top200-Google-Autor-Integrationen.xlsx)

Dass das Autorenprofil von Google, das jüngst eingeführt wurde, dabei eine große Rolle spielen kann, wie viele Erstklick-Raten der Inhalt erfährt, zeigen auch die Anaylsen von Neil Patel, einem freien SEO-Agent, der seine eigenen Inhalte mit diesem System und anhand der Google-eigenen Werkzeuge zurück verfolgt hat. Der Impact auf die Besucherzahlen hat dabei etwa den wert von rund 150%.

Hauptwirkmittel dieser Methode ist dabei das unterbewusste und unaufdringliche Schaffen von Vetrauen beim User durch eine Personalisierung und Sozialisierung des Inhaltes, indem ein Suchergebnis auf der SERP bereits mit einem Namen und einem Gesicht verbunden wird und die Neigung des Users prinzipiell steigt, Inhalte mit einem Autorenprofil eher anzuklicken. Weiterhin schafft dieses Autorenprofil eine konkrete Verlinkung des Autoren noch im Suchergebnis selbst, was später bei der Kopplung eines Pagerankings direkt mit einem Autorenpagerank sich von Vorteil erweisen wird, denn hier werden Autoren im Bereich SEO, wie etwa die SEO-Texter ganz klar in den Vordergrund gestellt.

Das hat den von Google gewünschten Effekt, das SEO-Maßnahmen vor allem durch konkret aufgebaute und entsprechend gut bewertete Autoren vorgenommen wird. In Zukunft wird also ein hoch bewertetes Autorenprofil respekte der Author Page Rank bares Geld wert sein und damit auch die gesamtheitliche Bedeutung des eigenen Google+ Profils massiv verstärken, vor allem gegenüber der Heerschar an unbekannten Textschaffenden, die das Internet bisher mit einer Unzahl an suchmaschinenoptimierten Texten geflutet haben. Qualität steht hier definitiv im Vordergrund, inklusive der sozialen Komponente der social networks, die sich durch die offenen APIs von Facebook und Google+ für die Suchmaschinen relativ leicht tracken lassen, wie man an den in den USA bereits verfügbaren „More by“-Tags ersehen kann: Hier werden ganze Lebenswerke in der digitalen Welt konkret verknüpft und schaffen eine höhere Zugänglichkeit, gerade bei Fach- und sachbezogenen Texten und Artikeln, die auch im Bereich SEO und SEM ihre bestimmte Relevanz erhalten werden, man möchte geradezu meinen, die Zeit der schlechten und immer wieder aufs neuen kopierten Contents könnte sich einem Ende nähern.

In ihr CMS automatisch einfügen können sie ihr Autorenprofil über generell wie bei WordPress  verfügbare Plug-Ins, die nach Einrichtung der Werte automatisch den entsprechenden und gültigen Autoren-Tag an ihre Artikel anheftet und gleich dem Google Crawler bereit stellt.

Kritische Fragen, die sich zum Autorenprofil und der konkreten Bewertung der Autoren durch den Google Autor Pagerank beziehen, schwanen da aber auch kritische Fragen im Bereich des Rechts: Wie werden Medienhäuser und Verlage darauf reagieren, das „ihre“ Autoren durch den höheren Marktwert bei höherer Bewertung eine größere Eigenständigkeit und vielleicht auch Fluktuation erhalten? Wird man in Zukunft großkalibrige Autoren damit beauftragen, auf Firmeneigenen Weblogs zu schreiben um die Google-Metrik zum eigenen Vorteil zu nutzen? Oder wird es gar eine instinktive Klagewelle gegen diese Maßnahmen geben, da die Urheberrechte in Deutschland trotz ihrer Unteilbarkeit gerne de facto verkauft werden? Wie tief greift das Autoren-Crawling in Zukunft? Werden öffentliche Kommentare und andere Äußerungen in die Bewertung fallen?

Diese und andere Fragen stellt sich die Community bereits jetzt vor dem ganz großen Anlauf der Überarbeitung des Suchalgorithmus und man kann die Spannung diesem neuen Werkzeug gegenüber regelrecht spüren. Denn mit über 95% Marktanteil bedeutet diese neue Bewertungsstrategie großes Potential – und eine Gefahr für diejenigen, die nicht frühzeitig die neuen Methoden adaptiert und entsprechende Autoren aufgebaut haben im Rennen um die vorderen Plätze der SERPs.

 

Keine Kommentare möglich.