Lange Zeit galt die Nutzung von Artikelverzeichnissen in puncto Suchmaschinenoptimierung als eine effektive Methode, um den Linkaufbau einer Webpräsenz voranzutreiben. Bei den Verzeichnissen handelt es sich um Websites, zum Beispiel Blogs, auf denen jeder User selbst verfasste Beiträge kostenlos publizieren kann. In die Texte dürfen Verlinkungen, die so genannten In-Content Links, zu andern Seiten eingefügt werden – und damit sind die Artikelverzeichnisse eine hervorragende Möglichkeit, um bei Google & Co. besser gerankt zu werden. Denn „In Content“-Links galten bisher als nützlich und gut. Allerdings driften nun die Meinungen zu Artikelverzeichnissen und SEO-Experten auseinander. Der Grund dafür ist das Algorithmus-Update „Pinguin“ von Google.
Vorteile und Nachteile der Verzeichnisse
Auch wenn die Artikelverzeichnisse vornehmlich für den Linkaufbau genutzt werden, so bergen sie dennoch eine große inhaltliche Qualität. Denn alle Texte müssen einzigartig sein, um von den Suchmaschinen nicht abgestraft zu werden. Wie bei allen Webinhalten hier gilt die Devise „(Unique) Content is King“. Man kann ein Artikelverzeichnis also nicht grundsätzlich negativ einstufen. Vielmehr gibt es zwischen den einzelnen Verzeichnissen gravierende Qualitätsunterschiede. Ein weit schlimmeres Problem mit dieser Art von Websites ist jedoch häufig, dass viele Backlinks gekauft sind. Damit wird fast schon mustergültig viel Schindluder betrieben, denn Google erkennt nicht, welche Links gekauft wurden oder nicht. Jedoch gehen die Käufer oft nach bestimmten Mustern vor und diese werden ihnen und dem Artikelverzeichnis zum Verhängnis. Googles Algorithmen sind mittlerweile hoch entwickelt und erkennen solche Muster. Die Folgen sind bekannte Strafen wie Herabsetzung des Rankings oder gar Entfernung aus dem Index. Doch welche Verzeichnisse sind von strengen Kriterien des Pinguin-Updates betroffen? Wonach richtet sich die Entscheidung für oder gegen ein Artikelverzeichnis?
Was sich mit Pinguin verändert hat
Laut Analysen gibt es Gewinner und Verlierer des Updates. Wie eine Studie von Christoph C. Cemper verdeutlicht, wurden unter anderen viele kommerzielle Artikelverzeichnisse herabgestuft. Auf der anderen Seite zählen vertrauenswürdige Anbieter wie Wikipedia oder T-Online zu den Gewinnern. Bemerkenswert erscheint bei der Verschiebung die Bedeutung von „In Content“-Links, die ja bis dato als eine positive Linkart bewertet wurden. Jedoch scheint sich dieses Charakteristikum seit Pinguin in gewisser Hinsicht verändert zu haben. Denn nun spielt nicht nur die Quantität, sondern insbesondere die Qualität eine wichtige Rolle. Wie Cemper herausfand, haben die Gewinner des Updates hauptsächlich so genannte „Trusted Links“ vorzuweisen und die gelten als besonders hochwertig. Die Verlierer sind demnach jene Websites, die zwar viele, aber wenig wertvolle „In Content“-Links eingebunden haben.
Unser Tipp für den Umgang mit den Online-Verzeichnissen: Veröffentlichen Sie einzigartige, gut recherchierte Texte nur auf Verzeichnissen, die thematisch relevant sind. Statt auf Masse zu setzen, sollten die Verzeichnisse nach Thema und Ansehen ausgewählt werden und Texte individuell verfasst werden. Auf Methoden wie Textspinning sollte verzichtet werden, da die Algorithmen von Google auch hier Muster erkennen können. Wie bei allen Komponenten des Linkbuildings sollte Wert auf Natürlichkeit gelegt werden. Ein allzu aggressives Vorgehen kann Website-Betreibern seit der Einführung von Pinguin nur schaden.
Ein Artikel von Claudia Morgenstern
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