Vor- und Nachteile von Cloud Lösungen

Es ist der Begriff der seit einigen Jahren jedem – vom Fachmann bis zum Anwender – in den Sinn kommt wenn es um hochverfügbare und dynamisch zu skalierende Rechnersysteme und Serverkapazitäten geht: Die Cloud.

Wer darunter nur Wolken versteht, wird wohl erfolgreich die letzten drei, vier Jahre der Entwicklung von modernen Dienstleistungsangeboten im Bereich der Servertechnologie verpasst haben, denn der Trend geht wieder in Richtung „Think big“, nur dieses mal in einem ganz besonderen Sinne.

Der Gedanke, der hinter dem Konzept des „Cloud Computing“ steht, ist dabei schon ein recht betagter, der in die moderne Welt der heutigen Informationstechnologie transferiert wurde. Schon in den ersten Rechenzentren die entsprechende Technologien anboten, wurden sowohl Speicher- als auch Rechenkapazitäten in einer großen Rechneranlage, dem sogenannten Mainframe, gebunden, während auf den Bildschirmen der Arbeitsplatzgeräte, die den Begriff „Terminal“ tragen, nur noch die Bildausgabe erfolgte und der die Eingaben des Nutzers durch eine DFÜ-Verbindung oder eine Netzwerkschnittstelle an den Mainframe zurück gab.

Ausgerüstet mit einem leichtgewichtigen Betriebssystem, das nur für die Tragweite der Darstellung der aus dem Mainframe erhaltenen Daten zuständig war, erhielt man günstige Lösungen für den einzelnen Arbeitsplatz. Gerade auch in Bezug auf die SLA (Service Level Agreement) des jeweiligen Betreibers – Damals vor allen Dingen Konzerne, Regierungsabteilungen und insbesondere Hochschulen und Universitäten konnte so ein Großteil der Kosten für die Wartung von vielen einzelnen „personal computer“ eingespart werden, doch auch die Hardwarekosten wurden minimiert und der Wartungsaufwand hauptsächlich auf das Mainframe beschränkt.

Die heutige Idee des „Cloud Computing“ verfolgt den Ansatz, als Betreiber einer Serverfarm schlichtweg Rechnerkapazität auf eigenen Anlagen zu verkaufen. Dies können sowohl Hostingprojekte, aber vorrangig Rechenzeit-Intensive Anwendungen, wie die Abwicklung von Datenbankberechnungen und dem Betreiben von beispielsweise SAP-Warenwirtschaftssystemen sein. Virtualisierte Desktops ganzer Firmengruppen können ebenfalls in einer Cloud realisiert werden, so das, wie zu Zeiten der Mainframes, die meist jedoch lokal waren, schlichte, einfach zu beschaffende und im Unterhalt effiziente Terminal-Geräte mit einem Bildschirm am Arbeitsplatz zu finden sind.

Aus dem Betriebswirtschaftlichen Hintergrund ist einer der größten Vorteile der Cloud die Einbindung aller Daten auf einem leicht zu konfigurierenden, Wartungslosen virtuellen Server, dessen Leistungsskalierung nahezu unbegrenzt ist für den Einsatz in Wirtschaft und Dienstleistung. Die dafür eingesetzten Administratoren können so intern vergleichsweise Sicher und mit geringem Aufwand komplexe Gruppensysteme und Sharings einrichten ohne sich über die Erreichbarkeit und das Zusammenspiel diverser, möglicherweise physikalisch voneinander getrennter Serveranlagen Gedanken machen zu müssen, denn es findet alles „on the spot“ statt.

Pro:

  • Hochflexible Anpassung der Serverkapazitäten an den eigenen Bedarf erlauben gerade kleineren Unternehmungen und Projekten ein hohes Maß ein Einsparung. Überkapazitäten aus reiner Vorsorge gehören damit zur Vergangenheit. Die Flexibilität einer Cloud-Struktur ergibt sich gerade aus dieser Option, in nahezu allen Größenordnungen Leistung und Speicherplatz nach zu skalieren – ganz nach ihrem Bedarf.
  • Unkomplizierte Nachbuchung und Verrechnung von zusätzlicher Rechnerzeit oder Speicherplatz, was gerade bei dynamischen Dienstleistungen mit unterschiedlichem Leistungsbedarf und Speicherplatz. Die meisten Anbieter bieten hier attraktive Tarife und durch die Umsetzung remote im Serverzentrum entstehen nur minimale Latzenzen, weitaus weniger als wenn sie ihre Kapazitäten mit eigenem Material aufstocken wollten.
  • Absetzen der Kosten von Cloud Computing gerade in Deutschland als Betriebskosten hat für sie besondere Vorteile, da sie nahezu sämtliche Kosten für die Inanspruchnahme dieser Dientstleistung nur temporär auszulegen haben und im Endeffekt neben den eingesparten Kosten einer eigenen IT-Abteilung für den Serverbetrieb auch die Betriebskosten bequem absetzen können.

Contra:

  • Anbindung an Breitbandanschlüsse sind erforderlich, um am produktiven Betrieb teilnehmen zu können. Zumindest muss in, zum Beispiel Mobilgeräten, ein UMTS bis LTE-Fähiger Anschluss vorhanden sein, um entsprechende Webapplikationen, wie im Außenbetrieb verwendet, in ergonomischen Latenzen darstellen zu können.
  • Die unsichere Lage in Bezug auf Industriespionage, gerade im Hochwertsektor, denn viele Anbieter stehen unter anderem mit ihren Serverfarmen in den USA, dessen Regierung weitreichende Mittel zur Bereitstellung von Daten an autorisierte Dienststellen erlassen hat. Weiterhin können sie nicht physikalisch nachvollziehen, wie mit Altgeräten und Datenspeichern umgegangen wird, eine sichere Vernichtung ist ggf. nicht gegeben.
  • Stellenweise hohe Einstiegskosten für Initiale Einrichtung und Inbetriebname der gemieteten Anlagen und Leistungskapazitäten. Natürlich lassen die Betreiber der Cloud Computing Serverfarmen sich ihre Dienstleistung gut bezahlen. Die Preisgestaltung ist stets so ausgelegt, das auch vorübergehende Leistungsspitzen, die erst im kommenden Abrechnungszyklus verrechnet werden, durch ihre Beiträge gedeckt sind.
  • Kein Mehrwert für das Unternehmen, da ausschließlich eine Dienstleistung erworben wird. Sie erhalten keine Kontrolle über die geclusterten Servergeräte und sind auch sonst schlichtweg Kunde und können nicht mehr ggf. anfallende Altgeräte, wie in einer klassischen Struktur anderen Zwecken oder dem Resell zuführen.

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